Die richtige Plattform für die Site auswählen – Newsletter 5/2014

Es gibt unüberschaubar viele Möglichkeiten, Inhalte im Internet zu veröffentlichen. Die Website ist nur eine davon. Für Unternehmen jeder Größe wie für Freiberufler und auch Vereine ist aber meiner Meinung nach eine eigene Website unverzichtbar.

Sich z.B. nur auf seinen Auftritt bei Facebook zu verlassen ist unklug. Damit liefern Sie sich dem Unternehmen auf Gedeih und Verderb aus. Wenn es auf einmal Gebühren verlangen sollte, die Seiten mit Werbung Ihrer Konkurrenz vollpflastert oder über Nacht pleite geht, dann haben Sie ein Problem.

Kommunizieren Sie daher immer zunächst Ihre eigene URL (www.ihresite.de o.Ä.). Von dort aus können Sie die Besucher dann jederzeit zu Facebook und/oder anderen Diensten weiterleiten, wenn Ihr Schwerpunkt dort ist. So stellen Sie sicher, dass Sie alle Fäden in der Hand behalten.

Die Auswahl des richtigen Systems / Anbieters für die Website

„Das“ richtige System gibt es nicht. Im Folgenden meine Tipps, aufgeschlüsselt nach unterschiedlichen Anwendungsfällen.

Systeme für den kleinen Bedarf

Wenn Sie ganz schnell loslegen wollen und nur die wichtigsten Infos online haben wollen, dann machen Sie sich nicht die Mühe, eine eigene Site zu programmieren. Damit Sie unabhängig bleiben und Ihre URL auch dann Ihnen gehört, wenn Sie den Dienst nicht mehr nutzen wollen oder es diesen nicht mehr gibt, bestellen Sie die Domain bei einem Domain-Anbieter. Dort richten Sie dann eine Weiterleitung auf den Dienst ein, den Sie nutzen.

Beispiel für einen solchen Anbieter: United Domains

Die eigene Domain kostet immer etwas (um die 12 Euro pro Jahr), die folgenden Dienste dagegen sind in der meist ausreichenden Basisversion kostenlos.

Ein-Seiten-Sites mit About.me & Flavors.me

Screenshot About.me
About.me eignet sich für alle, die nur ein paar Infos online stellen wollen.
Bei About.me oder Flavors.me können Sie in wenigen Minuten eine ein-Seiten-Site einrichten.

Die Dienste sind ganz einfach zu bedienen und das Ergebnis sieht professionell aus – auch wenn Sie kein besonderes Händchen für Gestaltung haben.

Systeme für Sites mit zwei bis zwanzig Seiten

Blogs mit WordPress.com oder Tumblr

Bei WordPress.com können Sie sich eine mehrseitige Site einrichten. Hier haben Sie schon ganz schön viele Möglichkeiten.

Bei Tumblr sind Gestaltung und Struktur etwas eingeschränkt, dafür ist die Site noch einfacher zu bedienen.

Einfache Websites mit Google oder Jimdo

Für klassische Websites bieten sich Google Sites oder Jimdo an.

Beide nicht schlecht von der Bedienung her, aber schon relativ komplex.

Systeme für „echte“ Sites

Wenn Sie eine klassische Site wollen, dann treffen folgende Dinge auf Sie zu:

  • Sie möchten die Inhalte häufiger als alle paar Monate aktualisieren bzw. neue ergänzen.
  • Sie arbeiten nicht allein an der Site.
  • Die Site ist ein wesentlicher Teil Ihrer Geschäftsstrategie und nicht nur ein Ort, an dem man Ihre Adresse, Öffnungszeigen und Telefonnummer erfährt.

In diesem Fall suchen Sie sich einen Webhoster und legen dort eine Site an.
Wenn Sie HTML/CSS können oder Sie Spaß daran haben, direkt am Quellcode zu arbeiten und zu sehen, wie die grundlegende Technik des Web funktioniert, dann schreiben Sie Ihren Code von Hand.

Wenn das bei Ihnen nicht so ist: Die modernen Content-Management-Systeme (CMS) sind so leicht aufzusetzen und zu bedienen, dass Sie damit auch ohne solche Vorkenntnisse oder technische Ambitionen gut zurecht kommen.

Nach meiner Erfahrung ist WordPress für Anfänger am besten geeignet (als eigene Installation, die über wordpress.org erhältlich ist, nicht der zuvor erwähnte Dienst wordpress.com).

In Frage kommen auch noch z.B. Typo 3 oder Joomla!.

Gut sieht auch Ghost aus, das bewusst nur die Kernfunktionen eines Blogs mitbringt, um möglichst leicht benutzbar zu sein.

Screenshot WordPress-Theme
Für WordPress gibt es tausende von kostenlosen Vorlagen, mit denen Sie sofort loslegen können.
Ein ganz wichtiger Tipp: Suchen Sie sich am besten ein Theme (eine Vorlage), das Ihnen so gut gefällt, dass Sie ohne Änderungen mit ihm arbeiten wollen. Gehen Sie z.B. auch zu Themeforest. Dort gibt es für ein paar Euro weitere Themes, die Sie nicht so häufig im Web sehen werden wie die kostenlosen Blog-Vorlagen von WordPress. Eine Investition, die sich lohnt. Denn Sie kann Ihnen viel, viel Arbeit (und Nerven) sparen:

Ein paar kleine Änderungen wie die Schriftgröße des Fließtextes und die Linkfarbe gehen meist schnell von der Hand – bei manchen Themes geht das sogar mit einem Editor, der Ihnen die Arbeit am Quellcode erspart. Wenn Sie aber anfangen, Absatzabstände zu optimieren, die Bilddarstellung anzupassen oder Linien einzubauen, dann kommen Sie schnell vom Hundertsten ins Tausendste. Ganz schnell dauert das Einrichten der neuen Site so statt ein, zwei Tage dann zwei Wochen.
Ich selbst musste diese leidvolle Erfahrung mehrfach machen – diese Arbeit ist wie der Kampf gegen die vielköpfige Hydra: kaum hat man eine Aufgabe abgeschlossen, entstehen drei neue.
Daher mein Tipp: Lassen Sie sich nicht auf diesen Kampf ein und bleiben Sie bei der Vorlage.

Sicherheit nicht vergessen – Tipps für sichere Passwörter

Wo immer Sie Ihre Website schließlich haben – ein Passwort brauchen Sie für jeden Dienst oder Hoster. Damit auch das nicht so umständlich ist, wie es oft wird und Sie dabei trotzdem auf der sicheren Seite sind: Werfen Sie einen Blick auf mein neues kostenloses E-Book Auf einen Kaffee mit… sicheren Passwörtern. In der Zeit, die brauchen, um eine große Tasse Kaffee zu trinken, lesen Sie alles, was Sie dazu wissen sollten.

HTML & CSS selbst schreiben

Cover Buch Webseiten erstellen für EinsteigerWer den Weg geht, selbst HTML und CSS zu schreiben, für den hier noch ein extra Tipp: Zusammen mit meinem Kollegen Matthias Gidda habe ich das Buch „Webseiten erstellen für Einsteiger“ geschrieben, das vor Kurzem bei Galileo Press erschienen ist. Davon verschenke ich drei Exemplare an die ersten drei Leser, die mir eine Mail schreiben und sich bereit erklären, eine kurze Rezension auf Amazon zu schreiben. Natürlich dürfen Sie schreiben, was Sie möchten – Ihr ehrliches Feedback hilft uns auch, die nächste Auflage noch besser zu machen.

Mehr zum Buch: Webseiten erstellen für Einsteiger

Mail an mich: jjacobsen@benutzerfreun.de

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