Google Analytics – illegale Website-Statistik?

Sie als Website-Betreiber wollen natürlich wissen, was Ihre Nutzer auf Ihrer Site machen. Das ist eine Voraussetzung, die Site zu verbessern – was im Interesse der Nutzer liegt. Nicht in deren Interesse liegt natürlich, alle ihre Daten preiszugeben. Niemand will sein Surfverhalten mit seinem Namen verknüpfen lassen, so dass ein Unternehmen weiß, was er wann wo und wie lange angesehen hat.

Genau dies ist aber theoretisch für Google möglich, wenn

  • eine Site Google Analytics nutzt,
  • der Besucher einen aktiven Google Account hat
  • und Cookies zulässt.

Google hat aber stets betont, die gewonnen Daten nicht zu personalisieren.

Rechtlich ist es umstritten, ob in Deutschland überhaupt zulässig ist, die IP-Daten aufzuzeichnen – was praktisch jeder Server in seinen Logfiles macht. Google Analytics geht noch einen großen Schritt weiter und sammelt deutlich mehr Informationen. Außerdem werden diese in den USA gespeichert. Deshalb sollte jeder, der sicher gehen will, keinen rechtlichen Ärger zu bekommen, auf Google Analytics verzichten – so schön die Statistiken sind, die es liefert.

Der Justiziar des Heise Verlags, Joerg Heidrich, schreibt darüber in der c’t 8/2009. Er meint, mit dem Datenschutz in Deutschland sei es nicht so weit her: Solange man nicht tatsächlich Missbrauch mit den Daten treibt und sie etwa verkauft, so lange droht normalerweise nicht einmal ein Bußgeld. Verlassen kann man sich aber nicht darauf.

Website-Statistik ist und bleibt also eine Grauzone und jeder Website-Betreiber muss für sich entscheiden, welches Risiko er eingehen will. Wichtig ist meiner Meinung nach vor allem Offenheit: weisen Sie unbedingt im Impressum darauf hin, wenn Sie eine Statistik-Software einsetzen (siehe benutzerfreun.de-Impressum).

Nachtrag 12.8.2009:
Der Rechtsanwalt Matthias Ebneter in der Netzwoche zu Google Analytics (PDF; 0,6 MB)

Weiterlesen bei benutzerfreun.de:

Link- und Literaturtipps zur Logfileanalyse

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