RSS-Feeds – Dinosaurier oder Trend?

Nutzen Sie RSS-Feeds? Kennen Sie RSS-Feeds überhaupt? Die Chancen stehen gut, dass das nicht so ist. Selbst wenn Sie wissen, was ein RSS-Feed ist – sind Sie sicher, dass das auch für die Besucher Ihrer Site gilt?

Und warum ist das ein Problem für die User Experience?

Das Problem ist, dass unbedarfte Nutzer auf das RSS-Icon Ihrer Site klicken und dann z.B. so etwas sehen:

Screenshot RSS-Anzeige in Firefox
Firefox zeigt die Inhalte eines RSS-Feeds in solch einer einfachen Liste an.

Und so einen RSS-Button hat praktisch jede Site, die über ein CMS läuft automatisch.

Beim Browser Safari gibt es bei einem Klick darauf sogar eine für die meisten wohl unverständliche Meldung, das kein Programm zum Öffnen von RSS-Feeds vorhanden ist.

Diese für den unbedarften Nutzer unschöne Situation liegt daran, dass ein Feed eine reine Textdatei ohne Formatierung ist. Jeder Browser stellt die unterschiedlich dar, das kann man auch nicht ändern, weil keine Formatierungsoptionen vorgesehen sind. Feeds sind ja eigentlich auch nicht zum Ansehen im Browser gemacht, sie sollen mit einem Feedreader gelesen werden. Daher unterstützt der Browser Safari z.B. Feeds gar nicht mehr und zeigt sie nicht an.

Andererseits weiß, wer einen Feedreader nutzt, was er zu tun hat damit. Wer nicht, der ist mit einer solchen Seite natürlich etwas allein gelassen.

Neulich habe ich auf einer Site eine sehr schöne Lösung für dieses Problem entdeckt: Klickt man auf das Feed-Icon, dann kommt eine Zwischenseite (in HTML), auf der erklärt wird, was ein RSS-Feed ist und was man damit macht. Und natürlich steht die URL des Feeds selbst dann dort.

Das ist für diejenigen besser, die Feeds nicht kennen. Für diejenigen, die Feeds dagegen tatsächlich nutzen, bedeutet es einen Klick mehr – sie können nicht einfach auf das Feed-Icon im Footer gehen und per Rechtsklick die Adresse kopieren.

Daher tendiere ich persönlich zu der Lösung, alles zu lassen, wie es WordPress und andere Blogsysteme seit Jahren machen und den RSS-Feed direkt zu verlinken. Einfach aus der Abwägung heraus, dass die meisten Leute, die auf das Icon klicken wissen werden, warum sie das tun. Zumindest wenn es so dezent am Seitenende steht wie bei benutzerfreund.de. Wenn Sie anderer Meinung sind, lassen Sie es mich gern wissen!

Screenshot ReadKit

2 Gedanken zu „RSS-Feeds – Dinosaurier oder Trend?“

  1. RSS-Feeds sind ein Segen! Ich empfinde es als Katastrophe, dass sie zugunsten von Facebook, Twitter und Co. so sträflich vernachlässigt werden.

    Mir als sehr exzessiven Feed-Nutzer ist es vor allem wichtig, dass der Feed korrekt im HEAD-Bereich des HTML-Codes integriert wird. Dann finde ich ihn in Firefox nämlich unabhängig von der konkreten Website immer im Browsermenü unter »Lesezeichen« / »Diese Seite abonnieren«.

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