Neuigkeiten auf dem Browser-Markt

Letzte Woche hat Apple die endgültige Version seines Browsers Safari freigegeben. Version 4 gibt es kostenlos für Mac und Windows, sie steht jeweils auch auf Deutsch zur Verfügung.
Statistiken zur Browsernutzung sind ungefähr so zuverlässig wie die Wettervorhersage. Das wäre ein Thema für einen eigenen Blogeintrag. Jetzt aber nur so viel: Bei der Statistik von Webtrekk lag der Anteil von Safari im 1. Quartal 2009 bei 4 Prozent. Internet Explorer 6 und 7 kamen zusammen auf 55 Prozent, Firefox auf 36 Prozent.

Ich vermute, der Anteil von Safari wird wachsen, auch weil die neue Version 4 so gut ist. Nun funktioniert auch die Windows-Version, diese war zuvor extrem hakelig. Am auffälligsten ist an Safari 4 die Geschwindigkeit. Das Programm startet bei mir etwa fünfmal schneller als Firefox. Und vor allem werden die Webseiten rasend schnell geladen. Ich dachte immer, der begrenzende Faktor für die Darstellung wäre die DSL-Leitung, aber dank Safari weiß ich, dass es der Browser ist. Wenn man Websites besucht, die auf ordentlichen Servern liegen, dann sind auch sehr große Seiten innerhalb einer Sekunde komplett auf dem Bildschirm.

Safari 4
Safari 4

Die Tabs sind gut gelöst, reagieren schnell und lassen sich intuitiv im Fenster verschieben oder neben das Fenster ziehen, dann erscheinen sie in einem neuen Tab. Anders als in der Beta-Version sind die Lesezeichen wieder unterhalb der Adressleiste. Das ist zwar konform mit den anderen Browsern, aber eigentlich war der Ansatz richtig, die Tabs darüber zu setzen. Denn die Adresszeile zeigt ja immer die URL des Tabs, sie gehört also eigentlich zum Inhalt des Tabs dazu. Aber die Tabs oben sahen so ungewohnt aus, und es gab so viele Nutzerbeschwerden, dass Apple hier offenbar einen Rückzieher gemacht hat.

Extrem praktisch ist auch die Suchfunktion für den Verlauf (History): So kann man ganz schnell eine Seite wiederfinden, die man kürzlich besucht hat. Einfach ein, zwei Wörter eintippen, die auf dieser vorkommen und schon sieht man kleine Vorschaubilder aller besuchten Seiten, die man in den letzten Tagen aufgerufen hat.

Noch mehr Neuigkeiten: Opera

Und noch ein Browser geht in eine neue Runde: Opera. Die Betaversion für Opera 10 steht zum Download bereit. Mir persönlich gefällt die Oberfläche nicht ganz so gut, aber die Geschwindigkeit ist sogar noch beeindruckender als die von Safari.

Opera 10 Beta
Opera 10 Beta

Das soll sich sogar noch steigen lassen, wenn man Opera Turbo aktiviert. Dazu werden die Daten nicht direkt vom Server der angeforderten Website geholt, sondern über einen Proxy-Server von Opera, der die Daten komprimiert. Diese Technik kommt von der Mobilversion von Opera, die ja mit deutlich geringeren Bandbreiten umgehen muss. Ob Opera Turbo auch beim Surfen über DSL einen Effekt hat, kann ich schwer beurteilen – die Seiten sind so oder so rasant schnell dargestellt.

Praktisch ist auch die Vergrößerungsfunktion: Damit kann man nicht nur die Schriftgröße ändern, in der die Seiten angezeigt werden, sondern auch die Bilder. So bleiben die Proportionen erhalten.
Edit (16.6.2009): Diese Funktion hat Safari 4 übrigens auch, wie ich eben erst entdeckt habe.

Und noch ein Neuer: Chrome

Auch der Browser von Google namens Chrome hat eine neue Betaversion bekommen. Diese ist nur für Windows verfügbar, die Mac-Version ist noch in Vorbereitung. Die Oberfläche ist sicher am ungewöhnlichsten von allen Browsern und vor allem von Datenschützern wird Chrome stark kritisiert. Ich habe ihn nur mal kurz angetestet, eine Meinung konnte ich mir dazu noch nicht bilden. Über Kommentare im Blog würde ich mich freuen!

Statistik zur Browsernutzung bei Webtrekk (PDF, 164 KB)
Safari 4 für Windows und Mac
Opera 10 Beta (nur englisch)
Google Chrome

3 Gedanken zu „Neuigkeiten auf dem Browser-Markt“

  1. Ja, der Safari ist wirklich überraschend schnell, das ist wahr. Allerdings habe ich keine Gelegenheit mehr, das in einem Test einem „jungfräulichen“ Firefox gegenüber zu stellen. Also einem Firefox gänzlich ohne Addons. Als Entwickler habe ich an die 20 solcher Erweiterungen installiert und die bremsen natürlich. Einen Versuch wärs wert 😉

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    • Ich habe auf einem Mac eine tatsächlich unberührte Firefox-Installation. Gefühlt startet der Browser nur ein Viertel so schnell wie Safari. Das Laden und Darstellen geht mit Firefox 3.0.7 schon deutlich fixer als früher, aber Safari ist bei diesem Rechner gefühlt immer noch doppelt bis dreimal so schnell.

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