Newsletter 04/2011 – Google AdWords richtig nutzen

Wie man mit Suchmaschinenoptimierung auf die ersten Plätze der Trefferlisten bei Google und Co kommt, darum ging es im letzten Newsletter. Es gibt aber natürlich noch die Möglichkeit, auf den Trefferseiten eine Anzeige zu schalten – Google AdWords.

Google AdWords werden über & neben den organischen Suchergebnissen angezeigt.
Google AdWords werden über & neben den organischen Suchergebnissen angezeigt.

Eine Anzeige bei Google zu buchen geht schnell und kostet auch nicht viel – nur etwas Zeit. Wenn man es aber richtig machen will, dann muss man sich in das Thema ordentlich einarbeiten. Denn auch wenn man nur ein paar Euro am Tag ausgibt, will man doch, dass diese nicht zum Fenster hinausgeworfen sind.

Dazu habe ich mir zwei Bücher angesehen: Google AdWords von Andrew Goodman (Addison-Wesley-Verlag) und Google Marketing von Susanne Rupp (Markt+Technik-Verlag).

Das Buch von Andrew Goodman hat 459 Seiten und ist für alle, die es gern richtig umfassend haben. Goodman beginnt mit einigen Seiten Geschichte der Suchmaschinen und fängt erst auf Seite 109 mit der Praxis an. Dafür stellt er aber alle Aspekte im Detail vor, auch fortgeschrittene Themen wie Split-Testing oder Tipps für die Optimierung von Suchwörtern auf wenig gesuchte Begriffe. Grundlegende Tipps zur Auswahl der Suchwörter und zum Formulieren der Anzeigen gibt er natürlich reichlich.

Die Keywords (Schlagwörter oder Suchwörter)

Wenn Sie eine Anzeige bei Google schalten wollen, schreiben Sie am besten eine Liste mit den Keywords (Suchwörtern), unter denen Sie gefunden werden wollen. Denken Sie auch an ungewöhnliche Wörter oder Wortkombinationen. Sehen Sie in den Logfiles Ihrer Website nach, über welche Suchworte bei den Suchmaschinen die Nutzer derzeit auf Ihre Site kommen.

Je allgemeiner die Suchworte, desto eher sollten Sie mehrere kombinieren. „Schuhe“ ist als Suchwort teuer und sehr unspezifisch. Wenn Sie aber „Schuhe handgefertigt“ oder „extravagante Schuhe“ buchen, ist die Anzeige zum einen meist günstiger, zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Suchende auch tatsächlich das sucht, was Sie anbieten.

Google bietet auch einen Dienst, der ihnen passende Keywords vorschlägt. Sie geben ein Suchwort ein und bekommen eine Liste mit Synonymen und anderen Wörtern, die oft mit dem von Ihnen eingegebenen zusammen gesucht werden.

Auch falsche Schreibweisen von Wörtern (z. B. „Scuhe“) können interessant sein – diese sind normalerweise viel günstiger als die richtig geschriebenen Wörter und können trotzdem sehr erfolgreich sein.

Die Anzeige erstellen

Wichtig beim Formulieren des Anzeigetexts: Versetzen Sie sich in die Situation des Menschen, der in Google ein Suchwort eingibt. Worauf spricht er an? Verwenden Sie die Wörter, an die er denken würde – statt „preisgünstig“ denken die meisten Menschen eher an „günstig“ oder gar „billig“.

Fassen Sie sich so kurz wie möglich. Der Besucher sieht nur den Bruchteil einer Sekunde auf Ihre Anzeige, und da muss ihm ein Wort ins Auge springen, das ihm vermittelt, dass diese Anzeige relevant für ihn ist.

Eine AdWords-Anzeige hat drei Bestandteile:

  1. Die Titelzeile (Überschrift, max. 25 Zeichen)
  2. Den Anzeigentext (zwei Zeilen, je max. 35 Zeichen)
  3. Den Link (max. 35 Zeichen)

Die Titelzeile sollte die Keywords aufgreifen, bei denen Sie die Anzeige schalten. Nur so erkennt der Suchende sofort, dass Ihre Anzeige relevant für ihn ist.

Der Anzeigentext ist der schwierigste Teil. Er sollte in so wenig Worten wie möglich klar machen, was Sie anbieten. Gleichzeitig sollte er sich von den Texten der Konkurrenten unterscheiden. Und er sollte am besten auch auffordernd sein, ohne aufdringlich zu werden. „Kaufen Sie jetzt!“ oder „Jetzt kaufen!“ ist in den meisten Fällen zu heftig. „Finden Sie…“ oder „Lassen Sie sich…“ sind meist besser geeignet.

Kurz und knackig sollten Ihre Anzeigentexte für AdWords sein.
Kurz und knackig sollten Ihre Anzeigentexte für AdWords sein.

Der Link schließlich sollte auf eine so genannte Landing Page verweisen (siehe nächster Abschnitt). Gut ist, wenn der Link auch ein oder mehrere Keywords enthält.
Die angezeigte URL darf maximal 35 Zeichen haben, die tatsächlich verlinkte URL aber bis zu 1028. So können Sie auch komplizierte Shop-Links verwenden (wie www.ihre-site.de/shop/produkte/schuhe/herren/extravagant/meine-marke/mein-modell?73646hgglu).

Die Landing Page

Wenn ein Nutzer einer Suchmaschine auf Ihren Link anklickt, haben Sie ihn genau da, wo Sie ihn haben wollen. Aber ist er auch genau da, wo er sein will?

Sie müssen ihm sofort das Gefühl geben, dass er hier findet, was er sucht. Am besten legen Sie daher für jede Anzeige eine eigene so genannte Landing Page (Landeseite oder Zielseite) an. Auf dieser erklären Sie, warum Sie genau das bieten, was er sucht. Die Schlüsselwörter, die Sie in der Anzeige verwendet haben, müssen hier auch ganz schnell sichtbar sein, also zum Beispiel in der Überschrift.

Ein Link von der Anzeige auf Ihre Startseite ist immer nur eine Notlösung. In den meisten Fällen lohnt es sich nicht, AdWords zu schalten und dann keine speziellen Landing Pages zu haben. Denn die Besucher klicken dann ganz schnell den zurück-Button und sie haben das Geld für diesen Klick zum Fenster herausgeworfen.

Fazit zum Buch von Goodman

Das Buch bei Amazon: Google AdWords
All das erklärt der Autor im Detail und wer das Buch ganz gelesen hat, weiß wirklich bescheid. Die Kapitel sind allerdings auch so geschrieben, dass man sie am Stück durchlesen sollte. Zum schnellen Nachschlagen ist das Buch weniger geeignet. Übersichten, Tabellen oder viele Abbildungen sucht man vergeblich. Die meisten Beispiele sind leider nicht lokalisiert, aber die Abbildungen der Benutzeroberfläche sind mit der deutschen Version von Google AdWords erstellt worden.

Fazit zum Buch von Rupp

Im Gegensatz zu Goodman kommt Susanne Rupp in ihrem Buch Google Marketing sehr schnell zum Punkt. Es geht darin nicht nur um Google AdWords, sondern auch um Suchmaschinenoptimierung, Google Analytics und AdSense. Das klingt zunächst nach ganz schön viel für 367 Seiten, funktioniert aber sehr gut.
Das Buch bei Amazon: Google Marketing
Gerade wer nicht gleich zum Experten für AdWords werden will, wird den Stil der Autorin schätzen. So kann man gleich loslegen und seine Anzeigen-Kampagnen nach und nach verbessern. Auch zum Nachschlagen ist das Buch gut geeignet.

Für alle, die möglichst schnell mit eigenen Anzeigen loslegen wollen, ist mein Tipp ganz klar das Buch von Susanne Rupp. Wer später noch tiefer einsteigen will, der kann später immer noch zum Titel von Goodman greifen.

3 Gedanken zu „Newsletter 04/2011 – Google AdWords richtig nutzen“

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