Fotos verwenden – aber richtig

In einer Miniserie von Blog-Artikeln möchte ich mich mit den vielen Vorteilen von Fotos im Web beschäftigen. Auf den Websites von kleinen Firmen kommen sie oft zu kurz, auf den Websites von großen Firmen haben sie meiner Meinung oft zu viel Gewicht. Generell geht es um diese Vorzüge von Bildern:

  • sie sprechen direkt an
  • sie können manche Informationen sehr gut übermitteln
  • sie helfen bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  • Sie können sie bereitstellen für Blogger etc., die damit Werbung für Sie machen
  • Sie können sie in Sozialen Netzwerken einstellen, um Aufmerksamkeit zu bekommen

Fotos auf der eigenen Website

Fotos sind aus dem Marketing nicht wegzudenken. Sie sprechen uns sofort emotional an, wie es einem Text nur nach einiger Zeit gelingt – und das auch nur, wenn er sehr gut ist. Im Internet, das ganz auf Schnelligkeit ausgerichtet ist, sind Fotos daher ein sehr nützliches Element. Außerdem lockern sie längere Texte auf. Und vor allem können sie manche Informationen schneller vermitteln als jeder Text. Das Aussehen eines Produktes zu beschreiben ist mühsam, und die Gefahr ist groß, dass der Text als zu allgemein, als ungenau oder als marktschreierisch empfunden wird.

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Sogar die großen Markenartikler haben gelernt, dass lächelnde Menschen im Web nur Beiwerk sein sollten. Im Vordergrund stehen die Produkte.

Bei allen Vorteilen von Fotos sollten Sie aber unbedingt vermeiden, Bilder wie in der Print-Werbung zu verwenden. Große Fotos von lächelnden Menschen gehen eher auf die Nerven, wenn sie den Zugang zu den wichtigen Informationen bzw. Funktionen erschweren. Nutzen Sie Fotos immer nur als Zusatzelemente, nie als zentrale Elemente, wie es noch immer einige alte Werbeagenturen im Web machen – selbst solche, die für große Marken arbeiten. Das Web ist noch immer vor allem ein Informationsmedium, kein Werbekanal.

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Auf Einkaufs-Seiten sind Fotos unerlässlich, um das Aussehen der Produkte zu zeigen.

Wie sollen die Fotos aussehen?

Am besten zeigen Sie auf Ihrer Website Fotos, die Informationen vermitteln, wie etwa Produktfotos. Auch Fotos Ihrer Mitarbeiter fallen noch in diese Kategorie. Fotos von dem Gebäude, in dem Sie arbeiten, sind schon weniger nützlich. Fotos von Dingen oder Menschen, die nichts mit Ihnen zu tun haben, sind reine Illustration. Verwenden Sie solche illustrierenden Bilder sparsam und präsentieren Sie diese nicht zu prominent. Sonst entsteht schnell der Eindruck, Ihre Site sei mehr Werbebroschüre als ein nützliches Instrument.

Die meiste Aufmerksamkeit schenken wir immer Fotos, auf denen Gesichter zu sehen sind. Das heißt keinesfalls, dass sie ständig Menschen abbilden sollten – das muss schon zum Inhalt passen. Und reine Aufmerksamkeit allein nützt Ihnen auch nichts. Sie wollen ja nicht, dass Ihre Besucher nur Ihre Fotos ansehen.

Und denken Sie daran: Benutzer sehen nicht als Erstes auf die Bilder (wie Blickverfolgungsstudien zeigen)

Die Bilder sollten möglichst klar sein, also nicht zu viele Elemente zeigen. Achten Sie auch darauf, dass die Bilder selbst dann noch gut zu erkennen sind, wenn man sie auf einem kleinen Display ansieht, etwa auf einem Handy.

Woher die Fotos nehmen?

Achten Sie unbedingt darauf, dass die Bilder qualitativ hochwertig sind. Ein Amateur-Foto kann den professionellen Eindruck einer Website sofort zerstören.

Selbst machen oder Profi beauftragen?

Wenn Sie sicher sind, dass Sie gut fotografieren können, dann machen Sie die Bilder selbst. Wenn Ihnen aber die Begriffe Weißabgleich, Ausleuchtung, Bildaufbau oder Goldener Schnitt nichts sagen, dann beauftragen Sie besser einen Fotografen.

Dann müssen Sie vielleicht einmal einige hundert Euro zahlen, haben aber dafür Profifotos, die Sie auch für andere Zwecke mehrere Jahre lang verwenden können. Achten Sie darauf, dass Sie auch tatsächlich alle Rechte erwerben – manche Fotografen wollen bei jeder Verwendung wieder informiert – und entlohnt – werden.

Bildagenturen, Bilderdienste

Allgemeine Fotos (die Sie ja nur sparsam verwenden sollen) finden Sie in unüberschaubarer Zahl im Internet. Die Rechnung ist meist ganz einfach: Entweder, Sie investieren etwas Geld und gehen zu einer professionellen Bildagentur, oder Sie Inverstieren eine Menge Zeit und Sie suchen sich aus kostenlosen Quellen die richtigen Bilder zusammen.

Für kostenpflichtige Bilder nutze ich Getty Images (dabei darauf achten, rechtefreie Bilder auszuwählen, d. h., solche, deren Nutzung zeitlich unbeschränkt ist), iStockphoto oder Fotolia (sehr günstig, aber keine so gute Auswahl und Qualität, außerdem finden Sie deren Fotos sehr häufig auf auf vielen anderen Websites – womöglich sogar auf denen Ihrer Konkurrenz).

Als Quelle für kostenlose Fotos bietet sich Flickr an: www.flickr.com/creativecommons/
Hier finden Sie Fotos, die unter der Creative Commons Lizenz „Namensnennung“ veröffentlicht wurden. Bei diesen müssen Sie lediglich den Namen des Fotografen angeben und auf ihn verlinken. Sie dürfen diese Bilder weiterverarbeiten und auch auf kommerziellen Seiten nutzen.
Weiter Quellen für Bilder finden Sie bei den Benutzerfreun-de-Lesezeichen bei Delicious.

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