Newsletter 11/2012 – Das eigene Blog erfolgreich machen

Wie man mehr Besucher auf seine Site bringt, das interessiert jeden Website-Betreiber, und leider gibt es kein Geheimrezept dafür. Daher erscheinen praktisch jeden Monat Bücher zu dem Thema. Ich habe mir nun eines davon vorgenommen, und kann jedem anderen Blogger nur empfehlen, das auch zu tun.

Cover Buch Blog Boosting

Es geht um das Buch “Blog Boosting. Marketing, Content, Design, SEO” von Michael Finkes. Es ist bei mitp erschienen und kostet 24,95 Euro (bei Amazon nur gedruckt erhältlich, als E-Book z.B. bei IT-Fachportal). Es hat zwar schon einige Monate auf dem Buckel, ist aber weitgehend aktuell – mir ist nichts Wichtiges aufgefallen, was heute so nicht mehr stimmt.

Für wen ist das Buch?

Wie der Titel sagt, richtet sich das Buch an Blogger. Und zwar vor allem an solche, die mit ihren Blogs selbst direkt Geld verdienen über Anzeigen (AdWords, Banner etc.) oder Affiliate-Programme (das heißt, man verdient, wenn Besucher über das Blog zu einer verlinkten anderen Site gehen, wo sie etwas kaufen).

Aber auch für alle, die ihr Blog betreiben, um sich oder ihr Unternehmen bekannt zu machen (“Corporate Blogger”) bietet das Buch viele wertvolle Informationen. Nur etwa 70 der 438 Seiten drehen sich um das Thema Monetarisierung, also Geldverdienen direkt mit dem Blog.

Warum jeder Blogger werden sollte

Betreiben Sie eine Website, die kein Blog ist? Der Autor Michael Firnkes rät Ihnen, das zu ändern. Dafür hat er gute Gründe:

  • Blogs eignen sich, regelmäßig Inhalte bereitzustellen – was für Besucher wie Suchmaschinen ideal ist.
  • Es gibt heute sehr stabile, kostenlose Blogsysteme, die das Bloggen sehr erleichtern.
  • Blogs sind problemlos einzurichten und zu pflegen – auch von mehreren Bearbeitern.
  • Man kann Blogs auch ohne HTML-, CSS- oder Scriptsprachen-Wissen einrichten.
  • Wer dieses Wissen hat, kann damit schnell viele Anpassungen an Gestaltung und Funktion vornehmen.

Warum HTML-Programmierung überflüssig ist

Benutzeroberfläche von WordPress
Moderne Blogsysteme wie WordPress kann jeder mit Grundkenntnissen am Computer bedienen.

Firnkes geht so weit zu sagen, dass heutzutage niemand mehr HTML schreiben muss – das heißt, niemand muss heute eine Site durch Schreiben von HTML-Seiten “von Hand” aufbauen. Diese Arbeit kann man sich von einem Blogsystem abnehmen lassen.

Und auch teure CMS-Systeme (Content Management-Systeme) sind inzwischen weitgehend obsolet. Dem stimme ich voll zu. Es gibt wenige Ausnahmen:

  • Shops mit mehr als ein paar Produkten
  • Sites, die mit bestehenden Datenbanken zusammenarbeiten müssen (wie sie bei großen Firmen im Einsatz sind)
  • Sites, die vor allem Spezialfunktionen wie Gaming, Videostreaming etc. anbieten

Praktisch alle anderen Internetpräsenzen lassen sich mit einem Blogsystem umsetzen. Dabei muss die Site nicht aussehen wie ein Blog, ja man muss nicht einmal die Blogfunktionen nutzen, sondern kann sich auf statische Seiten beschränken, wenn man möchte.

Fachwissen aus der Praxis

Screenshot Blogprofis.de
Eines der Blogs des Autors, blogprofis.de.

Firnkes beschreibt seine eigenen Erfahrungen beim Aufbau seiner Blogs. Ich weiß gar nicht, wie viele Blogs er in den letzten Jahren eingerichtet hat, aber es sind wirklich viele. Er hat Blogs übers Bloggen, zur Existenzgründung, über Finanzen, Haustiere, DSL-Tarife und vieles mehr. Und diese Erfahrung merkt man ihm an. Dabei bleibt er stets bescheiden und schreibt ganz klar, wenn er über Dinge nur spekulieren kann bzw. schreibt, dass ein Vorgehen eben bei ihm geklappt hat und der Leser möge ausprobieren, ob es auch bei seinem eigenen Blog klappt. Sehr sympathisch.

Die Blogger-Karriere

Das Buch kann als Leitfaden dienen, wenn man eine Karriere als Blogger anstrebt – wenn man also mit seinen Blogs über Werbung Geld verdienen will.

Aber auch Blogger, die ihr Unternehmen oder sich selbst bekannt machen wollen, finden viele Ratschläge. Besonders hilfreich ist das Kapitel 17 “Hinweise zur konkreten Umsetzung”. Darin erfährt der

  • Anfänger,
  • Fortgeschrittene,
  • Profi und
  • Corporate Blogger,

welche Teile des Buches er jeweils am besten wann durcharbeitet, um den Erfolg seines Blogs zu steigern.

Das Buch ist nichts, was man auf einmal durchliest. Leider sind alle Tipps mit Arbeit verbunden – man muss sie ja auch umsetzen auf dem eigenen Blog. Das kann in wenigen Minuten erledigt sein, indem man ein PlugIn installiert. Es kann aber auch Monate dauern, wenn man etwa den Erfolg der einzelnen Posts über längere Zeit beobachtet, und daraufhin neue Beiträge verfasst, um an die besonders erfolgreichen Themen anzuknüpfen.

Schattenseiten

Nach so viel Lob auch ein ganz klein wenig Tadel.
Sprachlich ist nicht immer alles ganz rund. Da “lauert Geld scheinbar in jeder Internet-Ecke”, wiederholt sich ein Satz auf derselben Seite oder “verwirren” Anführungszeichen, wo keine nötig wären. Aber generell ist alles locker und gut lesbar geschrieben, daher kann man darüber hinwegsehen (und manchem wird es vielleicht gar nicht auffallen).

Die Hinweise auf das wichtige Thema Datenschutz sind sehr mager; Das Stichwort kommt im Index z.B. nicht vor, beim Einbinden von Facebook-Buttons etc. steht dazu nichts, bei Google Analytics ist es nur kurz erwähnt.

Facebook- und Google+-Marketing sind behandelt, für meinen Geschmack aber etwas kurz. Hier habe ich persönlich nichts Neues erfahren.

Web-Analytics wird nur am Beispiel von Google Analytics beschrieben, die Alternative Piwik ist nicht erwähnt (wenn ich mich richtig erinnere – im Index steht das Programm jedenfalls nicht).

Was eine wichtige Einschränkung ist: Technische Tipps wie Hinweise auf PlugIns gibt es ausschließlich für WordPress. Andere Blogsysteme finden keine Erwähnung. Etliche der Tipps sind also nur für Blogger umsetzbar, die WordPress nutzen.

Die fünf Tipps, die Sie noch heute umsetzen sollten auf Ihrem Blog

Bis ich selbst alles umgesetzt habe, was ich mir nach der Lektüre vorgenommen habe, werden Monate vergehen. Und wenn man fertig ist, kann man das Buch nochmal zur Hand nehmen und wird sicher weitere Tipps finden, die dem eigenen Blog weiterhelfen.

Aus der Fülle von Tipps für Blog-Betreiber fünf herausgegriffen, die mir persönlich gerade besonders aufgefallen sind:

1. SEO-Plugin installieren

Screenshot All in One SEO-PlugIn
Das All in One SEO-Plugin ist in wenigen Minuten eingerichtet und verbessert das Suchmaschinenranking Ihrer Site entscheidend.

Wer es noch nicht getan hat: Installieren Sie unbedingt ein Plugin, das vor allem die Seitentitel und auch die Metadaten der Seiten automatisch so aufpoliert, dass Suchmaschinen den Inhalt gut erfassen können. Für WordPress sind All in One SEO Pack und Platinum SEO Pack empfohlen.

2. Linkchecker installieren

Wer zu viele defekte Links auf der Site hat, der wird von Google herabgestuft und verärgert seine Leser. Ein Plugin wie Broken Link Checker kann einem die Arbeit abnehmen, die Links immer wieder selbst zu überprüfen. (Korrigieren muss man aber leider immer noch selbst…)

3. Verwandte Artikel anzeigen

Ihr Ziel ist im Content Marketing fast immer, die Besucher so lange wie möglich auf Ihrer Site zu halten. Präsentieren Sie ihnen also am Ende Ihrer Beiträge Links zu weiteren Beiträgen auf Ihrer Site. Der Autor empfiehlt Similar Posts, das nicht mehr aktualisiert wird, oder das ressourcenschonendere Related Posts via Categories. Mein persönlicher Favorit ist aber Efficient Related Posts, weil es die ähnlichen Artikel nicht bei jeder Anfrage heraussucht, sondern nur einmal, wenn der Post erstellt wird. Dadurch ist es sehr schnell und führt praktisch nicht zu längeren Ladezeiten.

Vom gleichen Entwicklerteam gibt es ein PlugIn, bei dem man die verwandten Posts selbst eingeben kann bzw. muss. Das ist viel mehr Arbeit, führt aber zu einer höheren Qualität der Links. Es heißt Manual Related Links, ist aber leider auch seit zwei Jahren nicht mehr aktualisiert worden – ich habe es nicht getestet.

4. Google Suggest für Überschriften-Formulierung

Screenshot Google Suggest
Google Suggest heißt die Funktion, dass Google schon beim Eintippen Vorschläge macht.

Die Überschrift ist ganz entscheidend dafür, ob Ihr Artikel gelesen wird oder nicht. Das gilt auf Ihrem Blog, aber vor allem dann, wenn der Artikel in der Ergebnisliste einer Suchmaschine auftaucht. Daher bietet es sich an, die Begriffe und Formulierungen zu nutzen, nach denen die Nutzer suchen.

Dabei sind Sie nicht aufs Raten angewiesen, sondern Google gibt Ihnen Hilfestellung. Die Funktion “Google Suggest” liefert Vorschläge, sobald Sie ins Eingabefeld anfangen zu tippen. Diese Vorschläge stellt Google aus vorherigen Suchanfragen zusammen. Das heißt, hier verrät Ihnen Google, wonach besonders häufig gesucht wird.
Das kann Ihnen helfen, die attraktivste Überschrift für Ihre Blogposts zu finden.

5. Cache-PlugIn nutzen

Die Ladezeit Ihrer Site lässt sich deutlich beschleunigen. Das erreichen Sie mit einem Caching-Plugin. Mehr dazu in meinem eigenen Artikel Turbo für Ihre Website – Ladegeschwindigkeit verbessern.

Fazit

Das Buch ist wie ein gutes Blog: Ehrlich, persönlich, voller interessanter Informationen und praktisch anwendbarer Tipps. Dabei finden sich auch Spezialthemen wie etwa der Abschnitt “Wie ich mich bei Content-Diebstahl verhalte”.
So leicht es zu lesen ist, so viel Arbeit ist es, das Beschriebene in der Praxis umzusetzen. Wer sich aber die Mühe macht, zumindest einige Tipps umzusetzen, der wird mit einem deutlich erfolgreicheren Blog belohnt.

Links

www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3826692381
Das Buch bei Amazon.

www.blogprofis.de
Eines der ungezählten Blogs des Autors

4 Gedanken zu „Newsletter 11/2012 – Das eigene Blog erfolgreich machen“

  1. Mir hat dieses Buch sehr beim Aufbau meines Blogs geholfen. Es werden alle wichtigen Aspekte, die es zu beachten gilt, angesprochen und gute Tipps zur Umsetzung gegeben. Für alle neuen Blogger definitiv eine klare Kaufempfehlung. Aber auch bereits erfahrene Blogger finden in diesem Buch das ein oder andere neue Thema.

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