Video auf der eigenen Site einbinden

Video ist inzwischen auf vielen Sites Standard. Was leider alles andere als Standard ist, ist die Technik dafür. Deshalb müssen Sie manchmal ganz schöne Kopfstände machen, um Video so einzubinden, dass es auf Mac und unter Linux, mit Safari, Internet Explorer, Firefox und Chrome sowie auf iPad und Android auch tatsächlich zu sehen ist.

Die bequeme Lösung

Allen, die sich weiter nicht mit der Technik herumschlagen wollen und auch keine Lust auf die rechtlichen Probleme haben, die die Wahl des Videoformats mit sich bringen kann (dazu gleich mehr), denen empfehle ich Outsourcing.

Das heißt, Sie stellen das Video bei einem Dienstleister ein. Am üblichsten sind Youtube oder Vimeo.

Dann holen Sie sich den Einbettungs-Code und bauen den auf Ihrer Site ein. Für Youtube geht das so:

http://youtu.be/P1LNiD88690 (edit 4/2016 – Video wurde inzwischen entfernt, hier eine Alternative: https://www.youtube.com/watch?v=KZfzS323QGw)

Diese Lösung hat für Sie folgende Vorteile:

  • Die Wiedergabe funktioniert auf allen üblichen Geräten, Plattformen und Browsern.
  • Die Videos liegen nicht auf Ihrem Server und belasten diesen daher nicht. Auch bei sehr vielen Zugriffen bleibt Ihre Site erreichbar, die Videos werden schnell geladen und es kommen keine Zusatzkosten auf Sie zu, wenn ein Video zum Hit wird und der Provider den Traffic abrechnet.

Haben Sie ein WordPress-Blog, geht das Einbetten sogar noch einfacher: Sie brauchen nur den Sharing-Link (für das obige Video bei Youtube z.B. https://youtu.be/KZfzS323QGw) und setzen diesen in eine eigene Zeile, WordPress bettet das Video dann automatisch ein.

Die selbstgestrickte Lösung

Wenn Sie das Video aber nicht aus der Hand geben wollen und es auf Ihrem Server liegen soll, dann müssen Sie als Erstes entscheiden, welchen Codec Sie verwenden möchten.

Welcher Codec ist der richtige für Web-Video?

Codec ist die Technik, mit dem das Video digital abgespeichert ist. Der am häufigsten genutzte ist H.264. Ein Codec sorgt vereinfacht gesagt dafür, dass die immense Menge von Videodaten so weit verringert wird, dass das Video überhaupt durch die Leitung passt (bei einem Video mit 800 x 600 Pixeln fallen beispielsweise die Informationen über 12 Millionen Pixel pro Sekunde an – wenn das Video wie üblich mit 25 Bildern pro Sekunde dargestellt wird).

H.264, auch bezeichnet als MPEG-4/AVC (Advanced Video Coding), wurde von einer Industriearbeitsgruppe entwickelt und 2003 veröffentlicht. Es ist im weitesten Sinne ein Nachfolger vom MPEG-2, das z. B. für Video-DVDs zum Einsatz kommt.

Sowohl Dateien mit der Endung .mp4 wie auch .m4v und sogar die Flash-Video-Dateien mit .flv nutzen alle den H-264-Codec.

H.264 arbeitete mit patentierten Verfahren – die Patente-Inhaber können also Gebühren verlangen. Das bedeutet: Wer Programme zum Erstellen oder Abspielen von H.264 herstellt, muss zahlen. Das wäre noch zu verschmerzen. Aber es müssen theoretisch auch alle die zahlen, die Video anbieten, das mit diesem Codec kodiert ist. Für „internet broadcast“ ist das bis Ende 2015 kostenlos, und auch danach sollen nur für solche Firmen Kosten anfallen, die im größeren Maßstab Video einsetzen und damit Geld verdienen.

Wollen Sie sicher gehen, dass Sie auch in Zukunft garantiert nichts zahlen müssen, dann verwenden Sie einen freien Codec wie OGG Theora. Videos mit diesem Codec kommen qualitativ nicht ganz an H.264 heran, aber der Unterschied ist nicht groß. Wichtister Nachteil: Dieses Format beherrschen ohne Zusatzsoftware einige Browser und Geräte nicht.

Da Video in diesem Format also nicht ohne Zusatzaufwand durch den Nutzer angesehen werden kann, kommt es für die meisten Anwendungen kaum in Frage.

Daher rate ich allen, die nur ein paar Videos auf ihrer Website haben, bei H.264 zu bleiben. Denn erstens fallen die Gebühren frühestens 2015 an. Zweitens werden diese in den allermeisten Fällen sehr gering sein. Hinzu kommt, dass es dann vielleicht doch alles ganz anders aussieht.

Wie binde ich Video auf meiner Website ein?

Die Antwort auf die technische Frage, mit welchem HTML-Code Sie Ihr Video dann schließlich am besten einbetten, ändert sich leider immer wieder.

Derzeit empfiehlt es sich, Video in mehreren Formaten anzubieten, um sicherzustellen, dass es auch alle Browser abspielen können. Welche das sind und wie der Code dazu aussieht, können Sie hier nachlesen:

Video auf Webseiten für alle Browser: Nimm Drei

4 Gedanken zu „Video auf der eigenen Site einbinden“

  1. Schöner Artikel. Schade, dass auf die „rechtlichen Probleme“ mit eigenem Player, wie im Text beschrieben, nicht mehr eingegangen wird.

    Gruß
    Basti

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