Verbessern der Ladezeit eines WordPress-Blogs

Im vorigen Beitrag habe ich beschrieben, warum die Ihre Seiten schnell laden sollten. Wer nun sein eigenes Blog beschleunigen will, der findet im Folgenden das Vorgehen, nach dem ich vorgegangen bin. Keine Sorge (oder Hoffnung?), es wird gar nicht technisch im Folgenden. Aber wer sich für die Details interessiert, der findet am Ende dieses Posts ein paar Links.

Generell gilt übrigens: Wenn Sie das HTML Ihrer Seiten selbst geschrieben haben, dann ist das Optimierungspotenzial vermutlich nicht so groß. Selbst der Code von HTML-Editoren ist heutzutage ganz gut, das heißt, nur wenn Sie ein Blog oder CMS einsetzen, dann ist das Thema Ladezeitoptimierung wirklich wichtig für Sie.

Schneller durch Logik

Ein bisschen etwas lässt sich erreichen, indem man sich seine Seiten ansieht und überlegt, wie sie aufgebaut sind. Enthalten sie Dinge, die vielleicht gar nicht mehr nötig sind? Gerade wer eine Site schon Jahre betreibt, wird unweigerlich Elemente haben, die nur noch Ladezeit und Speicherplatz kosten. Das gilt für Bilder wie Navigationselemente usw.

Auch das Einbinden vieler kleiner Dateien verlangsamt den Seitenaufbau. Externe Javascript- und CSS-Dateien sind sinnvoll, allerdings sollte man davon so wenig wie möglich pro Seite einbinden. Vielleicht können Sie da manche zusammenfassen?

Bei der Gelegenheit sollten Sie bei Ihrem Blog auch gleich die installierten PlugIns durchsehen. Alle, die nicht unbedingt notwendig sind, fliegen raus. Gerade schlecht geschriebene ältere PlugIns sind bei WordPress echte Bremser.

Auch die mySQL-Datenbank, in der die eigentlichen Inhalte Ihres Blogs liegen, sollten Sie gelegentlich optimieren. Für die Geschwindigkeit gebracht hat es bei mir praktisch nichts, aber die Größe der Datenbank konnte ich massiv reduzieren – von 17 auf 4 MB.

Dazu habe ich das PlugIn WP-Cleanup eingesetzt. Es lief bei mir mit den Standard-Einstellungen ohne Probleme – bei einem Kollegen allerdings hat es die gesamte WordPress-Installation in den Abgrund gerissen. Zum Glück habe ich das erst hinterher erfahren, sonst wäre ich wohlmöglich davor zurückgeschreckt. Generell gilt bei allen Operationen an Ihrem Blog: Machen Sie nur, was Sie sich zutrauen und machen Sie unbedingt ein Backup vor jedem größeren Eingriff!

Die Grundlagen der Ladezeit-Optimierung

Jetzt aber zur eigentlichen Optimierung der Ladegeschwindigkeit. Ein wesentlicher Trick dabei ist das Caching, also das Zwischenspeichern von Seiten. Damit der Browser nicht jedes Mal alles laden muss, speichert er einzelne Elemente in seinem Zwischenspeicher auf der Festplatte, dem so genannten Cache. Das Logo einer Site steht zum Beispiel auf jeder Seite, und es ist ziemliche Ressourcenverschwendung, das bei jeder einzelnen Seite eines Besuchs neu zu laden. Texte dagegen ändern sich oft, und gerade bei Blogs kann die Startseite bei einem zweiten Besuch wenige Minuten später wieder ganz anders aussehen.

Deshalb ist es beim Caching entscheidend, dem Browser mitzuteilen, was er wie lange zwischenspeichern darf. Und das ist ein entscheidender Teil der Magie, die so ein Optimierungs-PlugIn bewirkt. Daher heißen die meisten PlugIns auch irgendetwas mit „Cache“.

Istzustand: Wie schnell lädt Ihre Site?

Bevor Sie loslegen, sollten Sie festhalten, wie schnell Ihre Site überhaupt lädt. Das machen Sie mit den oben genannten Erweiterungen für Firefox oder mit einem der unten verlinkten Webdienste (alle kostenlos).

Die Qual der Wahl: Das richtige PlugIn zur Ladezeitoptimierung finden

Ich habe mich nach langer Recherche für W3 Total Cache entschieden. Der Besprechungen nach

  • macht es selten Probleme
  • bringt es viel
  • hat es gute Grundeinstellungen, die unerfahrene Nutzer einfach belassen können, ohne sich mit den Details zu befassen
  • funktioniert es auch bei Shared Hosting, also ohne eigenen Server

Außerdem lässt es sich bei Nichtgefallen angeblich problemlos wieder deinstallieren – was ich nicht ausprobiert habe.

Einstellungen W3 Total Cache

In meinem Fall habe ich alle Voreinstellungen gelassen, außer:

Bei Browser Cache habe folgende Einstellungen getroffen:

W3 Total Cache Einstellungen Browser Cache
Die Einstellungen bei Browser Cache>General

Und auf der „General“-Seite des PlugIns habe ich „Minify“ aktiviert.

Dabei bin ich im Wesentlichen dieser Beschreibung gefolgt:
How to Install and Setup W3 Total Cache for Beginners

Das einzige Problem, das ich hatte, war, dass beim Aufrufen der Einstellungen eines anderen PlugIns folgende Fehlermeldung auftrat:

Fatal error: Allowed memory size of XXX bytes exhausted

Das bedeutet, dass man den Speicher erhöhen muss, der PHP auf dem Server nutzen darf. Das macht man in der Datei „wp-config.php“. Wie das genau geht, steht in der WordPress-Hilfe.

Insgesamt hat mich die Beschreibung meines Vorgehens hier in diesem Blogbeitrag mehr Zeit gekostet als das Optimieren der Ladegeschwindigkeit meines Blogs. Es lohnt sich also in jedem Fall. Und natürlich gibt es noch immer viele Optimierungsmöglichkeiten, was Sie sehen werden, wenn Sie die benutzerfreun.de mit den genannten Performance-Tools prüfen. Wenn ich die Zeit finde, kann ich also noch ein bisschen was verbessern.

Ich hoffe, ich konnte Sie überzeugen, Ihre eigene Site anzugehen, aber bitte seien Sie vorsichtig und denken Sie an Ihre Backups. (Hatte ich schon betont, wie wichtig ein Backup ist?) Über  Erfahrungsberichte in den Kommentaren würde ich mich freuen!

Links

www.tutorial9.net/tutorials/web-tutorials/wordpress-caching-whats-the-best-caching-plugin/
Hervorragender Test verschiedener WordPress-Plug-Ins. Die beste Entscheidungshilfe für die Wahl des PlugIns (englisch).

www.wpbeginner.com/plugins/how-to-install-and-setup-w3-total-cache-for-beginners/
Englische Anleitung, wie man W3 Total Cache einstellt – auch für Laien leicht verständlich.

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