Tipps für Social Media

Social Media, Soziale Medien, Soziale Netze – wie es genau heißt, darüber ist man sich nicht einig. Einig ist man sich aber darüber, dass diese Medien immer wichtiger werden. Gerade Unternehmen wittern hier große Chancen – und haben sie auch. Manche nutzen sie auch schon: Coca Cola hat 22 Millionen Fans auf Facebook, Starbucks 19,9 Millionen, Red Bull über 15 Millionen.

Cover Social-Media-Buch
Thomas Pfeiffer, Bastian Koch: Social Media
„Social Media“ heißt das Buch, das Thomas Pfeiffer und Bastian Koch für alle geschrieben haben, die es Starbucks & Co gleichtun wollen. Es richtet sich an alle, die mit Facebook, Twitter, Xing, Youtube und Flickr Marketing betreiben wollen.

Wer sich in der Marketing-Welt nicht zu Hause fühlt, der wird sich mit dem Buch auch nicht wohl fühlen. Es finden sich Phrasen wie „Verkaufsförderung am digitalen Point of Living“. Aber auch die ein oder andere Stilblüte wie:
[Privatpersonen] „sind Menschen, keine Juristen“. Auch tappen die Autoren in die Phrasenfalle – so soll man etwa „kollaborativ Daten austauschen“.

Leider stimmt auch nicht immer alles: „Suchmaschinen interpretieren den Traffic der Seite und die Dynamik der Blogs sowie die ein- und ausgehenden Links als wichtigen Hinweis auf Relevanz.“
Das sind gleich zwei Fehler in einem Satz – oder er ist zumindest missverständlich formuliert. Suchmaschinen können nichts von dem Traffic einer Seite wissen – ganz so allwissend ist noch nicht einmal Google. Außerdem interpretieren Suchmaschinen ausgehende Links zwar, beurteilen damit aber nicht die Relevanz der eigenen Site, sondern die der verlinkten Site.
Ach ja, und der Index ist fast unbrauchbar. „Youtube“ findet sich darin etwa überhaupt nicht, obwohl es in mehreren Fragen behandelt wird. Dafür gibt es unter dem nichtssagendem Stichwort „Inhalte“ 32 (!) Seitenverweise (insgesamt hat das Buch 267 Seiten). Doch dafür ist das Inhaltsverzeichnis gut und übersichtlich.

Das ist aber alles, was ich zu meckern habe. Denn das Buch ist leicht zu lesen und für jeden verständlich, der mit einem Browser umgehen kann. Es ist randvoll mit sehr praxisorientierten Tipps und mehr Ideen, als man in mehreren Monaten umsetzen kann. Es richtet sich vor allem an Menschen in mittleren und größeren Unternehmen, die auf Facebook und Co aktiv werden wollen. Glücklicherweise ersparen die Autoren dem Leser die Geschichte der Sozialen Medien und eine Anleitung, wie man sie als Nutzer verwendet. Sie tauchen gleich ein in die Praxis.

Alle Themen sind in der Form von Fragen behandelt (131 Stück), die jeweils auf einer Text- und einer Bildseite beantwortet werden. Dabei erklären die Autoren notwendige Grundlagen gut, ohne ganz von vorn anzufangen.
Sie finden stets das richtige Maß an Überblick vs. Details.

Dabei scheuen sie sich nicht, auch zuzugeben, dass manche Fragen sich nicht klar beantworten lassen. Zum Beispiel beim Thema Impressumspflicht auf Twitter und Facebook (noch nicht endgültig juristisch geklärt). Trotzdem geben sie Tipps zum Umgang mit dieser unbefriedigenden Situation.

Nach meinem Geschmack hätte man auf das Thema Datenschutz noch eingehen können. So ist es rechtlich nicht unbedenklich, überhaupt einen Facebook „Gefällt mir“-Button auf seine Seiten zu setzen.

Schön fand ich, dass auch Xing und verschiedene Foto-Plattformen behandelt sind. Hier sehr nützlich: Jeweils die Beschreibung der Nutzergruppe und der Konditionen.

Generell also eine Leseempfehlung für alle Marketing-Menschen, die endlich wissen wollen, was es mit diesem Social Media auf sich hat.

Das Buch bei Amazon: Social Media

2 Gedanken zu „Tipps für Social Media“

  1. Das klingt alles ganz gut. Die Betonung liegt allerdings wirklich auf „mittlere und größere Unternehmen“, denn sonst ist es einfach nicht machbar, eine sinnvolle SMO-Strategie umzusetzen. Voraussetzung ist nämlich, dass es Personen gibt, die den ganzen Tag nichts anderes tun und dass es Personen gibt, die am langen Hebel sitzen und genau das riskieren. SMO ist wahnsinnig zeitaufwändig und muss auch gut gemacht sein. Da nützt es auch nichts einen Studenten hinzusetzen, der am Anfang von stark ausgeprägter Affinität hinsichtlich sozialer Medien schwärmte. Wenn die Person nicht das gewisse Etwas hat, Inhalte zu erzeugen, die andere in ihren Bann ziehen, hat man am Ende nur noch mehr Arbeit. Und rumkommt dann trotzdem nichts. So war zumindest meine Erfahrung. Also: Wer niemanden Vollzeit an SMO ransetzen will: Sein lassen. Dann lebt man ruhier. 🙂

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